Ergebnisse der Schnelltests erwiesen sich als falsch - bislang nur 14 bestätigte Fälle
Großhansdorf, 02.11.2020. Wie zuverlässig sind Corona-Schnelltests? Diese Frage muss man sich angesichts dutzender falscher Testergebnisse in den Seniorenwohnanlagen in Großhansdorf stellen. Statt 36 Personen, wie am 29. Oktober mitgeteilt, gibt es derzeit nur 14 bestätigte Corona-Fälle.
Die Teststrategie der Gesundheitsbehörden sieht vor, im Umfeld eines Erst-Infizierten zunächst Schnelltests vorzunehmen, um einen raschen Überblick über das Infektionsgeschehen zu bekommen. Erst später werden umfassende, teils aber auch nur stichprobenartige Überprüfungen durch die deutlich zuverlässigeren, aber auch zeitaufwändigeren PCR-Tests durchgeführt.
Diese Vorgehensweise war auch im Falle der beiden Seniorenwohnanlagen in Großhansdorf angewendet worden, nachdem am 23. Oktober der erste Corona-Fall auftrat. Während es in Haus „Großhansdorf 1“ keine Abweichungen zwischen den Ergebnissen der durchgeführten Schnelltests und den bereits einen Tag später erfolgten PCR-Reihentests gab, ist die Situation im zweiten Haus komplett anders.
In der zweiten Seniorenwohnanlage, in der am vergangenen Dienstag eine Reinigungskraft positiv auf das Virus getestet worden war, wurden zunächst 100 Schnelltests durchgeführt - ausnahmslos durch qualifiziertes Fachpersonal. Das Ergebnis: 22 Personen waren positiv. Erste Zweifel an den Testergebnissen kamen beim Management der Betreibergesellschaft am Freitag auf, nachdem stichprobenartige Überprüfungen durch PCR-Tests zu durchgängig negativen Befunden führten. Auch die Verwendung eines anderen Schnelltests kam zu negativen Ergebnissen. Nachdem diese dann sicherheitshalber nochmals im Rahmen von PCR-Tests geprüft wurden, steht jetzt fest: Keine der 22 ursprünglich positiv getesteten Personen in „Großhansdorf 2“ ist mit dem Virus infiziert. Damit ist hier nach jetzigem Stand lediglich die erstinfizierte Reinigungskraft positiv.
Die Zahl der offiziell bestätigten Infektionen muss damit deutlich nach unten korrigiert werden: Nicht 36, sondern 14 Personen sind derzeit Corona-positiv - davon 13 im Pflegewohnbereich von Haus 1. Der Apartment-Wohnbereich ist hier derzeit nicht betroffen.
„Dass die Zahl der tatsächlich infizierten Bewohner und Mitarbeiter deutlich geringer ist, als zunächst befürchtet, ist natürlich eine gute Nachricht. Die falschen Testergebnisse zeigen jedoch, dass Schnelltests mit Vorsicht zu genießen sind. Möglicherweise war eine komplette Charge des angewendeten Produktes fehlerhaft. Der Lieferant wurde bereits von uns darüber informiert“, sagte André Aue, Vorsitzender der Geschäftsführung der Rosenhof-Gruppe.
Bislang positiv getestete Bewohner und Mitarbeiter des stärker betroffenen Haus 1 werden am heutigen Montag erneut einem PCR-Reihentest unterzogen.
Bereits im Februar hatte das Management der Rosenhof-Gruppe mit Blick auf die sich ausbreitende Pandemie Hygienemaßnahmen und Notfallpläne deutlich erweitert. „Wir tun seit Monaten alles Menschenmögliche, um unsere Bewohner und Mitarbeiter bestmöglich zu schützen“, so Aue weiter.
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KC3 GmbH
Mario Köpers
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